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Tipps für einen vogelfreundlichen Garten

Haben Sie Lust Ihren Garten in der kommenden Gartensaison vogelfreundlicher zu gestalten? Dann möchten wir Ihnen hier ein paar leicht umsetzbare Tipps geben, mit denen Sie dafür sorgen können, dass es ihn Ihrem Garten bald munter zwitschert!

Heimische Sträucher

Bild: NABU/ E. Neuling
Bild: NABU/ E. Neuling

Pflanzen Sie wenn möglich heimische Sträucher und Stauden in Ihren Garten. Diese bieten den Vögeln Unterschlupf und Nahrung. Heimische Pflanzen sind meist sowieso widerstandsfähiger, da sie an unser regionales Klima angepasst sind. Je nach Jahreszeit benötigen die Vögel unterschiedliche Nahrungsquellen. Achten Sie also am besten auf Vielfältigkeit, die zu verschiedenen Zeiten im Jahr eine Nahrungsquelle bietet. Das Rotkehlchen ernährt sich zum Beispiel zwar im Sommer von Insekten, ist im Winter aber auf Sämereien und Früchte angewiesen. Gerade Hecken lassen sich mit heimischen Gehölzen als wunderbare Vogelrefugien gestalten. So wehrt zum Beispiel eine Rosenhecke mit ihren Dornen lästige Feinde ab und bietet gleichzeitig mit den Hagebutten eine wertvolle Futterquelle. Rosenhecken sind nicht nur optisch ansprechend, sondern verbreiten auch einen tollen Duft in Ihrem Garten. Wer "wilde Ecken" und möglichst viel Unordnung im Garten zulässt, tut den Vögeln ebenfalls etwas Gutes. So tummeln sich z.B. an Brennnesseln viele Raupen und Falter, die wiederum eine Nahrungsquelle für viele Vögel darstellen.

 

Hie finden Sie eine Übersicht heimischer Pflanzen, die ideale Futterquellen darstellen: Nahrungsquellen für Vögel im Garten - NABU

Wasserangebot für Vögel

Bild: NABU/CEWE/Sandra Malz
Bild: NABU/CEWE/Sandra Malz

Eine Vogeltränke kann ohne viel Aufwand in den Garten integriert werden und wird meist dankbar angenommen. Von einer flachen Schüssel bis hin zum kleinen Teich gibt es viele Möglichkeiten den Vögeln besonders im Sommer eine Freude zu machen. An so einer Wasserquelle können die Vögel trinken, sich putzen und erfrischen. Wichtig ist, dass das Wasser immer sauber gehalten und regelmäßig gewechselt wird. Ansonsten drohen sich Krankheitskeime zu verbreiten und die Tiere können krank werden. Am besten wird die Tränke beim Wasserwechsel sogar mit heißem Wasser abgespült, um Krankheitskeime abzutöten. Sobald tote oder kranke Vögel gefunden werden, sollte die Tränke unbedingt sofort abgebaut bzw. gereinigt werden.

 

Eine Anleitung, wie sie eine Wassertränke bauen können, finden Sie hier: Video-Tipps: Vogeltränke selbst bauen - NABU

Nisthilfen anbringen

NABU/CEWE/Marlies Weber
NABU/CEWE/Marlies Weber

Künstliche Nisthilfen sind sinnvoll, wenn natürliche Brutplätze wie z.B. Naturhöhlen in alten, morschen Bäumen oder Brutnischen in Gebäuden fehlen. Nisthilfen können Sie entweder schon fertig kaufen oder aber auch selbst bauen. So eine Nisthilfe bietet dann während der Brutzeit nicht nur eine Brutstätte, sondern wird im Winter auch gerne als geschützter Schlafplatz genutzt in kalten, frostigen Nächten. Wichtig ist, dass die Nistkästen artgerecht angebracht werden. Sie sollten in 2-3 Metern Höhe angebracht werden und für Marder und Katzen möglichst nicht erreichbar sein. Das Einflugloch sollte weder zur Wetterseite (Westen) zeigen, noch sollte der Kasten der prallen Sonne ausgesetzt sein (Süden). Ideal ist daher eine Ausrichtung nach Osten oder Südosten. Zum Schutz vor Regen sollte der Nistkasten niemals nach hinten überhängen, sondern eher nach vorne. Je nach Vogelart sind andere Nistkästen notwendig. Achten Sie möglichst darauf, dass Sie Nisthilfen gleicher Bauart in Abständen von mindestens zehn Metern aufhängen - Ausnahmen dafür sind Koloniebrüter wie Star und Schwalben.

 

 Hier finden Sie alle Informationen, um eine Nisthilfe selbst zu bauen: Bauanleitungen für Vogel-Nistkästen - NABU

Eine Geschichte aus einem vogelfreundlichen Garten

Ich lasse dich gehen mein kleiner Vogel

Eine erlebte Geschichte geschrieben von Mary Gensler aus Sicht eines Buchfink Weibchens.

Oh, das ist so ein schöner Garten. Man findet hier alles was ein Vogel braucht: Futter und Wasserstellen, Bademöglichkeiten, natürliche Nahrung und viel Schutz in den Gebüschen und viele Nistmöglichkeiten.
Meine Gruppe - wir sind neun Buchfinken - essen meist gemeinsam mit der Goldammer-Gruppe. Wir sind schon eine Weile bei Wildvogel Mama, die so einen schönen vogelfreundlichen Garten hat. Sie kümmert sich um uns und lässt uns auch in Ruhe. Sie legt mehrere Futterstellen an, damit wir nicht in Streit geraten. Für jeden ist was dabei - ob groß oder klein, scheu oder Rabauke. Sie denkt an alle und alles ist so friedlich hier. Hier bleibe ich! Meine Gruppe will weiterziehen aber ich bin leider zu müde und habe keine Kraft mehr mit ihnen weiterzuziehen. Der Abschied von den anderen fällt mir schwer, aber ich würde es nicht weit schaffen. Ich verliere von Tag zu Tag mehr Kraft und                      irgendwann würde mich ein Greifvogel packen. Ich bleib dann doch lieber hier und genieße die Ruhe hier. Hier kommen keine Greifvögel, weil sie Angst vor der Wildvogel Mama haben. Da wo sie ist bin ich sicher und ich folge ihr. Ich folge ihr auf die Terrasse und während sie den Grill anschmeißt sitze ich in ihrer Nähe auf einem Ast und kann die Augen zu machen und etwas schlafen. Das wilde Treiben an der Futterstelle ist sehr anstrengend für mich und ich warte immer bis Wildvogel Mama einen Teller vorbereitet und mir etwas entfernt von den anderen hinstellt. Sie versteht was mit mir los ist. Sie weiß, warum ich ihre Nähe suche. Hier habe ich Schutz und kann schlafen und meine letzte Kraft sammeln. Sie versteht warum ich nicht mehr so schnell wegfliegen kann und etwas apathisch wirke. Ja, leider wird es Zeit für mich zu gehen, liebe Wildvogel Mama. Ich wäre noch gerne ein Weile hier geblieben bis meine Gruppe wieder zurück gekommen wäre. Ich schlafe gerade wieder, als sie wieder die Wassertränken reinigte. Sie hat verschiedene Tränken wo man entweder trinken oder auch baden kann. Ich möchte gerne nochmal baden und es macht mir nichts aus, wenn sie gerade am Putzen ist. Ich habe keine Angst mehr vor ihr. Ich nehme all meine letzte Kraft und hüpfe zu ihr und trinke noch etwas. Sie sagte, ich solle noch warten, aber ich habe keine Angst mehr vor ihr. Ich bin nur noch ein paar Zentimeter von Wildvogel Mama entfernt und sie schaut mich zuversichtlich an. Das beruhigt... Ich wollte mich nochmal für die letzten schönen Tage bei ihr bedanken. Leider verlässt mich dann die letzte Kraft. Ich muss gehen, Wildvogel Mama. Tut mir Leid. Bleib wie du bist und kümmere dich bitte weiterhin so um die Vögel und stecke viele mit deiner Vogelliebe an, damit es mehr Leute wie dich gibt, die sich um die Vögel kümmern! Danke für alles und behalte und pflege deinen wunderschönen vogelfreundlichen Garten!
Auf Wiedersehen liebe Wildvogel Mama wir werden uns irgendwann wiedersehen!

Bilder: Mary Gensler