Am 4. Mai führten wir im Rahmen der VHS-Exkursion zwanzig interessierte Gäste durch das neu entstehenden Naturparadies auf unserer Streuobstwiese in Schönaich. Idyllisch gelegen an einem steilen Hang mit toller Aussicht in der Nähe des Hotels Pfefferburg bietet das Grundstück mit zum Teil sehr altem Baumbestand viele unterschiedliche Kleinklimazonen sowie schattige als auch vollsonnige Bereiche. An Biotop Stationen veranschaulichten wir wie wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere gestaltet werden kann und wie beide voneinander profitieren. Auf der Schautafel im oberen Bereich des Grundstücks, auf der wechselnde, stets aktuelle Infos bereitstehen, wurde zu Beginn der Führung anschaulich gemacht, wie eine kühlende, wasserspeichernde Dachbegrünung für den Klimaschutz angebracht werden kann. Weiter folgte unser Wildstaudenbeet, das die Schönheit der einheimischen Pflanzen zeigt. Wir konnten den TeilnehmerInnen anhand konkreter Beispiele erläutern welche Bedeutung verschiedene Pflanzenarten für die Nahrungssituation unserer Insektenwelt haben, sowie auf die Gefahr von invasiven Neophyten hinweisen. An unserem Käferkeller lernten die BesucherInnen viele Fakten über die erstaunliche Entwicklung und Lebensweise von Käfern kennen, insbesondere des Hirschkäfers.
Die Benjeshecke und andere Totholzelemente wurden als Hotspot für Artenvielfalt, Unterschlupf und Schutzangebot für Wildtiere vorgestellt. Dabei können diese gleichzeitig als Gestaltungselement wie z.B. Sichtschutz oder Abgrenzung dienen. Das Nützlingshaus sieht nicht nur toll aus, sondern bietet auch Wildbienen ein Zuhause. Wir erläuterten den BesucherInnen was man beim Bau oder Kauf eines Bienenhotels beachten sollte. Gleichzeitig erläuterten wir auch die Nistbedürfnisse anderer Wildbienenarten, z.B. die der Erdbewohner.
Amphibien und wasserbewohnenden Insekten benötigen als Lebensraum einen Teich. Dass auch ein kleiner Teich sehr viel Leben beinhalten kann, konnten wir am Teich auf unserem Grundstück eindrucksvoll zeigen.
An der Igelburg erläuterten wir, wie man durch einfachste Mittel dem gefährdeten Igel ein Übernachtungs-- und Überwinterungsangebot machen kann. Unser Streuobstwiesenpädagoge und Obstbaufachwart erläuterte die Bedeutung der Streuobstwiesen allgemein und ging ausführlich auf das besondere Mähkonzept unserer Wiese ein, welches die Insektenvielfalt fördert. Viele Informationen über Nistkästen und Nisthilfen sowie über die strukturelle Vielfalt von Lebensräumen begleiteten die einzelnen Stationen.
Die BesucherInnen hatten während des gesamten Vortrags stets die Möglichkeit Fragen zu stellen, welche von den jeweiligen fachkundigen NABU-Aktiven gerne beantwortet wurden. Wir konnten auch einige Tiere beobachten wie z.B. die Zauneidechse, die sich an der Trockenmauer sonnte oder die schwarze Holzbiene, die am Biotopbaum ihr Nistmaterial sammelte. Im Anschluss konnten die TeilnehmerInnen an einem kleinem Quiz teilnehmen.
Zum Schluss der zweistündigen Veranstaltung erhielt jede/r TeilnehmerIn eine Geschenktasche und einen Wildstaudensetzling, sowie auf Wunsch per PDF und E-Mail viele weiterführende Informationen und ein Papierhandout mit vielen Links und Stichworten zu den Stationen.
Die Teilnehmer äußerten sich auf Nachfrage sehr zufrieden über die Exkursion, so dass wir diese Führung am Samstag, den 21. September 2024 wiederholen werden.