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Der Käferkeller

Käferkeller, Bild: Kerstin Schneider
Käferkeller, Bild: Kerstin Schneider

Der Käferkeller ist die Kinderstube im eigenen Garten. Mit einem Käferkeller unterstützen wir die Nützlinge in unserem Garten. Das erhöht die Artenvielfalt und sorgt für ein stabiles Ökosystem.

 

Im Gegensatz zu anderen Totholzstrukturen wie z.B. Reisighaufen, die einfach auf dem Boden liegen, benötigt man für einen Käferkeller zuerst ein tiefes Loch. Das Loch wird mit organischem Material wie Sägespäne, Zapfen oder Astschnitt gefüllt. Dieses Material zersetzt sich unter der Erde nach und nach zu Mulm - genau das, was die Larven von Hirschkäfer, Balkenschröter und Rosenkäfer für die Entwicklung brauchen. Die Käfer legen ihre Eier unter der Erde in der Nähe von toten Stämmen ab. Der Mulm dient den Larven als Nahrung bis sie fertig entwickelt aus der Erde schlüpfen. Beim Hirschkäfer beispielsweise kann die Entwicklung bis zu 8 Jahre dauern.

 

Der Käferkeller sollte an einem halbschattigen Standort im Garten stehen damit er z.B. durch die Morgensonne erwärmt wird, sich aber im späteren Verlauf des Tages nicht zu sehr aufheizt. Laubholz eignet sich für den Käferkeller besser als Nadelholz, da die Artenvielfalt im Laubholz größer ist. Je dicker die Stämme sind desto besser. Sie sollen das Wurzelreich abgestorbener Bäume imitieren. Nehmen Sie aber am Besten, was sowieso schon da ist.

 

 

Wie lege ich einen Käferkeller an?

  • Wählen Sie einen geeigneten Standort. Am besten liegt der Käferkeller im Halbschatten, z.B. unter einem großen Baum.
  • Heben Sie ein Loch mit ca. 60-80 cm Tiefe aus. Wenn das nicht möglich ist, reichen auch 30 cm Tiefe. Grundsätzlich gilt aber: je tiefer desto besser.
  • Füllen Sie das Loch mit organischem Material bestehend aus Sägespänen, Hackschnitzel, Astschnitt und Zapfen, die sich bestenfalls in unterschiedlichen Stadien der Zersetzung befinden. Geben Sie Äste und Zweige abwechselnd liegend und stehend in das Loch.
  • Legen Sie einige schwerere Äste obenauf, um alles zu beschweren. Das hilft bei der Zersetzung. Drücken Sie den Erdaushub zu einem Rand fest.
  • Achten Sie darauf, dass auch Zweige oder Stämme aus der Erde herausragen, damit die fertig entwickeln Käfer daran hochklettern können.
  • Pflanzen Sie in der Nähe des Käferkellers heimische Wildstauden. So haben die Käfer ein reiches Nahrungsangebot direkt nach dem Schlupf.