Gemeinsam für mehr Artenschutz: Bei der Aktion "Lebensraum Kirchturm" haben wir Nisthilfen für Turmfalken und Schleiereulen in rund 20 Kirchen in und um Sindelfingen / Böblingen angebracht. Wir haben weitere Nisthilfen in vielen landwirtschaftlichen Anwesen. Diese Nisthilfen werden nach Bedarf gereinigt.
Bilder: Werner Deininger
Turmfalken sind Kulturfolger und siedeln sich daher gerne in vom Menschen geprägten Gebieten an. Sie brüten oft in alten Baumhöhlen sowie im Siedlungsgebiet in Kirchtürmen oder alten Gebäuden. Turmfalken sind bekannt für ihren Rüttelflug, den man häufig über Feldern oder Äckern beobachten kann. Dabei erspäht der Turmfalke Kleinnager wie z.B. Wühlmäuse, die zu seiner hauptsächlichen Nahrung zählen. Er besitzt die Fähigkeit ultraviolettes Licht zu sehen, so dass er aus der Luft Kot und Urinspuren der Nager wahrnehmen kann, die ultraviolettes Licht reflektieren.
Turmfalken werden 31-37 cm groß und sind die einzige in Deutschland brütende Falkenart bei der sich Männlein und Weiblein im Aussehen unterscheiden. Währen das Weibchen eher unauffällig braun gefärbt ist mit dunklen Querbändern am rotbraunen Rücken, zeichnet sich das Männchen durch einen grauen Kopf und grauen Schwanz mit einer schwarzen Endbinde sowie schwarzen Rautenmustern an der Oberseite aus. In der Brutzeit legt das Weibchen bis zu sechs Eier ohne Nistmaterial auf den Untergrund. Während das Weibchen das Gelege brütet, kümmert sich das Männchen um die Nahrungsbeschaffung.
Falken sind Bisstöter und töten ihre Beute durch einen Biss in den Nacken. Dazu nutzen sie ihren sogenannten "Falkenzahn", eine Zacke am vorderen Teil ihres Oberschnabels. Alle nicht-verdaulichen Reste wie Knochen, Federn, Fell oder ähnliches werden als Gewölle wieder ausgewürgt und sind häufig in den Nisthilfen zu finden.
Bilder: links: Sven Stribrny/naturgucker.de, rechts: NABU/CEWE/Folkert Christoffers